1. Die Wanderung
1240.8 km ist eine gleichwertige
Distanz von der gesamten Durchquerung Belgien und Frankreich; ab der niederländischen
Grenze (Antwerpen an der Nordsee) bis zur spanischen Grenze (Perpignan am
Mittelmeer) oder ¼ der Distanz von New-York bis San Francisco.
1240.8 km ist gleichwertig mit einer
Zeitzone! Bei der Ankunft in der Slowakei war der Sonnenuntergang eine gute
Stunde früher als in Metz, d.h. musste ich um 6h aufstehen anstatt, wie vorgesehen, um 7 Uhr.
1240.8 km in 95 Tagen ergibt einen
täglichen Durchschnitt von 13.06
km/Tag, Pausen und Unterbrechungen einbegriffen; ohne diese ( = 13 Tagen oder 2
Wochen) ergibt sich ein Durchschnitt von 15.13 km / Tag. Das gleicht einer
Wochenendwanderung, die Zeit zum Flanieren, Beobachten und Besichtigen lässt.
Die längste Etappe: Nussloch –
Speyer zwischen dem Odenwald und dem Rhein (Baden-Württemberg) = 26.9 km. Die
kürzeste Etappe: Dietfurt- Töging Altmühltal (Bayern) = 2.6km. Die extremen
Unregelmäßigkeiten der Etappen zeigt, dass man nicht dummerweise die Etappen
einplanen soll, sondern sich einfügen an der topografischen und
meteorologischen oder kulturellen Verhältnissen bzw. Begegnungen mit sympathischen Leute und dies ohne das
langbefristete Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Deswegen die vernünftige
Festlegung von 12 km / Tag ermöglicht auf alles gefasst zu sein. Eine
Berechnung (Vorsprung/Rückstand) ermöglicht die Verwaltung der Zeit und
Anstrengung auf kurz, mittel und lange Sicht.
Mache gerne zu meiner Devise die des
vom Pfälzerwald-Verein: „Beim Sport
geht’s häufig um Sekunden, beim Wandern um die schönen Stunden“
2. Die Markierungen der Wege
Verschiedene markierte Wege wurden
genommen : bzw. „Autobahnen“ für
Wanderer (Europäischer Fernwanderweg E8, E6 und E4) bis bescheidene lokale
Wegen wie einen Teil vom Rundweg N° 6 vom Verkehrsamt von Riedenburg im
Altmühltal für Touristen vorgeschlagen und auch Landes Fernwanderwege, wie der
Saar-Rhein-Main Weg.
Allgemein gut markiert, aber die Ausführung extrem verschieden. Erwähnung
„Sehr gut“ an den Slowakischen
Staatsbehörden , die die Verantwortung haben,
einen Teil des E8 (Nordsee-Rhein- Main-Donau-Karpaten) sichtbar zu machen von Myjava bis zur SK/A Grenze und
auch dem Odenwald Klub, der mich von Bad Wimpfen bis Speyer begleitete. Der
grosse Verdienst der Wanderwärter ist Zweideutigkeit an Kreuzungen und
Gabelungen zu verhindern, besonders in
den Ortschaften. In Myjava und Bratislava standen Markierungen alle...5-10m! Im
Gegenteil, im Altmühltal, zwischen Kelheim und Treuchtlingen, sind sie
ungenügend und das häufige Kontrollieren von Karte und Kompass bremst
wesentlich das Wandern.
3. Das Wetter
Insgesamt, hatte ich Glück auf
einer solch langen Strecke. Es sind nicht die Hundstage in Bayern (36°
in Dietfurt!) oder das kalte Wetter im österreichischen Böhmerwald Mitte Mai (+2°
beim Plöckenstein!) oder die Sintfluten in den Kleinen Karpaten und besonders
im Baden-Württemberg (Neckarbischofsheim, wo noch dazu die Polizei meinen Pass
kontrollierte!), die den Marschrhythmus beeinträchtigt haben . In solchen
Fällen wird das Tempo verlangsamt und man lebt auch von dem „Kapital“ der
Vorsprungskilometern!
Hier auch, mache ich zu meine Devise die des Vogesen Klubs :
“ Es gibt kein schlechtes Wetter für den
Wanderer, sondern nur ungeeignete Kleidungen“
4. Die Gesundheit
Das Körpergewicht : am Start : 74kg; am Ende : 71kg (-4%)
Die körperliche Vorbereitung (Muskulatur Übungen der Füssen, Schienbeine,
Schenkeln und Schultern) war sehr nützlich für eine gute Form zum Start.
Die Trage Tests des Rucksacks mit verschiedenen Lasten : 12kg
(Durchschnitts Maß Gewicht im Gelände), 14kg (Maximales Gewicht) und sogar auch
18kg haben mich schnell im Schwung gebracht, besonders wenn man bedenkt, dass
wegen einer mangelhaften Verpflegungsmöglichkeit am ersten Tag ich 15kg
schleppen musste!
Ich hatte unter keiner Krankheit gelitten. Nur eine kleine Muskel Zerrung
am rechten Schienbein hat momentan Sorgen beim Herabsteigen des Bayerischen
Waldes in der Nähe von Mitterfels gebracht. Leichte Hals Beschwerden und
Erkältungen wurden gleich am Anfang und energisch behandelt. Schließlich, die
Stechmücken in der Donau Ebene und danach, Mitte im Sommer , haben mich am
meistens belästigt. Viel gefährlicher sind die Zecken, die tödlichen Ausgang
(FSME = Meningitis) verursachen können besonders in der Slowakei und in
Österreich. Die Impfung (Encepur) wurde im Februar 2002 vorsichtshalber
durchgeführt.
Insgesamt, wurden 4 Staaten teilweise oder ganz durchgewandert, ohne
Gesundheitsprobleme; aber ich informiere den Leser, dass eine eiserne Disziplin
durchgeführt wurde betreffend Hygiene und vorsorgliche Körperpflege
(systematische Dezinfektion der Wäsche
und empfindlicher Körperstellen). Die Überwachung der Ernährung war auch sehr einflussreich.
5. Die Ausrüstung
Hat gut stand gehalten und war operativ für ein Mindestgewicht von weniger
als 10kg. Es ist der Beweis, dass - obwohl teuer! – eine gute Ausrüstung sich
lohnt. Zwei Schäden zu bedauern : ein Hemdknopf und ein Reißverschluss von
einer Nebentasche des Rucksacks.
6. Unterkunft
Auf 94 Nächte entfallen: 24 (25,5%) unter dem Zelt, 7 (7,5%) in
Schutzhütten, 8 (8,5%) in Gästezimmern, 51 (54,5%) in Hotels oder Gästehöfen und 4 (4%) bei Einwohnern.
Erstes Ergebnis : War auf bezahlte
Möglichkeiten angewiesen für 2/3 der
Unterbringungen. Auf dieser Strecke ist die Dichte solcher Unterkünfte sehr
hoch, weil man grosse touristische Zonen wie die Wachau, den Bayrischen Wald,
das Altmühltal und die Pfälzische Weinstrasse oder manche Städte (Bratislava,
Wien, Regensburg, Speyer, Homburg/Saar) durchquert . Schlecht waren waren auch
die morastigen Donau Auen zwischen Bratislava und Wien, wo es unmöglich ist,
das Zelt aufzuschlagen.
Zweites Ergebnis : Auf dem Preismarkt sind die Rechnungen
sehr unterschiedlich von 15 ( Falkenfels in Bayern) bis 68€ (Wien) für eine
Übernachtung, Frühstück inbegriffen. Die Hotels sind natürlich teurer als die
Gästezimmer, aber der grosse Vorteil
ist, dass sie im Kern der Ortschaften sind, wo auch Post, Apotheke und
Supermarkt vorhanden sind.
Drittes Ergebnis : Ich habe immer betont dass ein Zelt
absolut notwendig ist weil es die nicht vorhandene Unterkünfte ersetzen
kann und erleichtert die Anpassung an
die Gelände Realitäten. Ein erfahrener Wanderer braucht sich nicht an der Logik
des Handels zu beugen aber an seiner. Eine Nacht auf 4 ist so im meinem kleinen
Zelt verbracht worden. Es ist eine gute Proportion, besonders auf diesem
ziemlich bevölkerten Fernwanderweg, im Gegensatz zum Beispiel im Zentral Massiv
in Frankreich.
Viertes Ergebnis : Wenn auf der Karte eine Schutzhütte
eingezeichnet ist, ist es immer gut, sie für die nächste Nacht vorzusehen unter
Voraussetzung dass diese an Ort und Stelle sauber ist, breite Bänke oder einTisch vorhanden ist. Bevor man eine
Schutzhütte „beschlagnahmt“, muss auch für genügend Wasser gesorgt werden. Eine
Nacht auf 14 wurde in idyllischen Schutzhütten geschlafen. Immer in
Deutschland.
Fünftes Ergebnis : Es ist wahrhaft angenehm, von einfachen Leuten eingeladen zu sein um bei
Ihnen die Nacht zu verbringen, getroffen auf der Strasse, oder im Wirtshaus
oder auch vom Vorsitzendern des Riegelsberg Saarwaldvereins . Das bestätigt die
Gute Presse des Wanderburschen im Deutschen Raum. Noch vielen Dank diesen
grossszügigen Personen.
Zum Schluss : Mir haben mir die Übernachtungen keine Probleme gestellt ausser nur in Boulay im Departement de la Moselle (Frankreich), weil alle Hotels besetzt waren; deshalb musste ich rasch unter dem Regen das Zelt aufschlagen und dies, ... eine Etappe vor Metz !
7. Begegnungen
a)
Sprachen und Dialekte
Auf dieser langen Strecke begegnet man werden im Kontinent Europa 3
hauptsächliche Sprachräumen : slawisch, germanisch und romanisch.
Von Myjava bis Bratislava (SK) spricht man tschechisch : „
Bitte um Verzeihung, berichtigt mich mein Nachbar an der Theke in einem
gebrochenen Deutsch, hier wird slowakisch gesprochen!“ und um seine
Zugehörigkeit zum neuen Slowakischen Staat zu beweisen, schaltet er die
Fernsehübertragung -CZ Sender von Prag aus- des Eishockeyspiels CZ-Japan
ab! Keine Reaktion in der überfüllten Kneipe von Novè Mesto nad Vahom!
So konnte ich eine Reaktion von beschränkten Nationalismus beobachten. Es wäre
ungerecht es zu verallgemeinern, wenn die über 60J. älteren Leuten, erzogen
durch 40J. Stalinismus und zügelloser Liberalismus misstrauisch gegenüber
Ausländer sind. Dagegen ist die Jugend offener zur Zeit von Internet und können
auch Deutsch sprechen. Da, grosse
Arbeitslosigkeit herrscht, muss die Jugend zwangsmäßig in Österreich oder in
Deutschland Arbeit suchen auswandern und kommen wieder ins Land „zweisprachig „
zurück wie zur Zeit von Kaiser Franz-Joseph. Ihnen ist es zu verdanken, dass
ich mich gut in diesem Land herausfand. Meine Kenntnisse in tschechischer
Sprache waren zu begrenzt : „Pivo! Prosim!“( Ein Bier, bitte!)
Von Wolfsthal (A) bis Völklingen (D) wird deutsch gesprochen. Bin jetzt fast zu
Hause aber ist es eindeutig für einen Deutschen? Man kann sich nicht vorstellen
– für einen Franzosen! – wie viele Dialekte gesprochen werden! Vom wienerisch
bis fränkisch, bayrischen Nuancen ohne nicht
zu vergessen die alemannischen Varianten; dazu, verstehen sich die Leute
nicht unbedingt. Der Tourist aus Hamburg fühlte sich unverstanden in
O.Österreich; ein anderer aus dem Saarland hatte Schwierigkeiten in Ost-Bayern.
Persönlich, hatte ich am meisten verständliche Kontakten in der Gegend von Wien
und in Baden-Württemberg, wo die schwäbischen und badischen Ähnlichkeiten haben
mit elsässischen den ich kenne. Anderswo musste ich Hochdeutsch sprechen. Das
bayrische war verständlich ca. 60%. Kurz um, in Sache Sprache ist die Deutsche
Welt sehr abwechslungsreich nicht zu vergleichen mit der „Grande Nation“ fast
„Une et Indivisible“.
Von Creutzwald bis Metz (F) wieder radikale Umstellung. Es wird
französisch gesprochen. Auf nur 50 km, hört man viele Nuancen .
In Creutzwald, an der Grenze D/F, wird
noch fränkisch auf den Strassen und in Supermärkten geredet. Das französisch
wird mit einem typischen lothringischen Steinkohlebecken Akzent gesprochen. Bis
zum Niedtal, bleiben die Ortsnamen klar germanisch (Momerstroff) und auf der
andere Seite des Baches erscheinen die ersten romanischen Ortsnamen (Mucy). Das
gesprochene germanisch verschwindet definitiv zur Gunste der französischen
Sprache.
b) Die Geschichte begleitet mich
Es ist bekannt, die Donau ist eine grosse Achse der europäische
Zivilisationen. Besuchen Sie das Museum von Kelheim oder Dietfurt an der
Altmühl kurz vor ihrer Einmündung in die Donau. Klar und pädagogisch sind hier
die Reste von vier prähistorischen Perioden die, die Vorschritte der
Landwirtschaft unserer Kelten zum Ausdruck bringen. Dank den Ausgrabungen
während des Ausbaus des
Rhein-Main-Donaukanals im europäischen 1500T Ladeprofil.
Die
Römer hatten ihre Nordgrenze am Fluss nicht weit von Bratislava in
Carnuntum-Petronell und in Regensburg (Castra Regina) fixiert. Man erinnert
sich an Marcus Aurelius der grosse
römische Kaiser. Weiter Westens, mehrmalige Überquerungen vom berühmten
räthischen „Limes“ (=Teufelsmauer in Bayern genannt) und vom obergermanischen
„Limes“. Die Deutschen, sehr eifrig in Wiederaufbau, auffrischen antike Kasernen
(Castrum in Weissenburg) Überwachungsposten oder erstellen Modelle, die uns
zeigen die Entwicklung vor und nach der 1. Alamanen Invasion am Knotenpunkt des
rätischen Limes (richtige Mauer!) und der Donau und dies, im Jahre 260.
Vom Mittelalter bis zur modernen Zeit, 2 Schwerpunkte: die Germanisierung
der Karpaten sichtbar auf alten
Grabsäulen auf Friedhöfen und Barocker Styl in seltenen Ortschaften. Bratislava
ist ja das ehemalige Pressburg. Ganz im Westen Deutschlands in BW besonders,
erkennt man das Heilige Römische Reich Deutscher Nation mit so viele kleinen
unabhängigen Staaten wie es Tagen im Jahr gibt. Entlang des Jagsttales, alle 10
bis 20 km entfernt, jede Ortschaft besitzt sein Schloss und seine Stadtmauer.
Der Raum wurde„ modernisiert und barockisiert“ um dem 17 und 18 Jahrhundert.
Der Prototyp dieser „Klein Staaterei „
ist die Stadt Dinkelsbühl in Bayern. Sie kommen herein und es duftet die Zeit
vor der Revolution und der Tourismus floriert.
Näher von uns wandert man auf den Spuren von Napoleon I, besonders östlich
von Wien, dort wo die grossen Schlachten von Essling, Aspern und Wagram in 1809
statt gefunden haben. Hier spürt man etwas beim Vorbeilaufen neben den
Massengräbern der „Grognards“ der Grande Armee“, die hierher zu Fuss gekommen waren.
An einem Tag in Hainburg / Donau,
kam mir in den Sinn, dass ich mich praktisch am Mittelpunkt der grossen
historischen / politischen Ereignisse nach 1918 befand. Hier platzte das
Habsburgische Kaiserreich und man definierte die Grenzen von 3 Staaten :
Tschechoslowakei, Ungarn und
Österreich. Dieses Erdbeben wiederholte sich im Jahre 1992 mit den neuen
Grenzen zwischen der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik. „Die
Slowaken sind Schuld daran gewesen! Warum von uns trennen? Jetzt ist ein Euro
40 von ihren Kronen wert statt nur 30 in Prag! “ sagt mir ein tschechischer
Kellner mit böhmischen Akzent in einen Gasthof
am Kaltecker Pass im Bayrischer Wald.
Entlang der österreichischen. und
tschechischen Grenze sowie an der
deutsch-tschechischen Grenze, erinnert man sich, tief im Wald, an den
„Eisernen Vorhang“ so gut bewacht wie, einst, der alte römische Limes. Die
Öffnung der Grenze 1989 ? “ Es ist einfach, sagte mir eine Mühlviertel (A)
Bäuerin, die gegenüber lebenden Leute haben uns zum Fest eingeladen, die
Blasmusik spielte und es gab reichlich Bier ! Später, machten wir es genau so.“
Weniger fröhlich war die Geschichte der Sudeten Deutschen, die man
verfolgen kann vom Waldviertel (A) bis Bayern. Zeuge ist diese Dame von 70
Jahren der ich Wasser biete, bevor ich den Böhmerwald besteige. Sie erlebte die
tragische Vertreibung der deutschen Einwohner der westlichen und südlichen
Seite der Tcheschoslowakei in den Jahren 1945/46 in Folge der Benes
Dekreten. Aber auch wie die
österreichische Regierung nach 1955 die Vertriebene zwang, die österreichische
Nationalität zu nehmen. Sie klagte auch gegen die Regierung von Prag, die
nichts hören will, wenn’s um Entschädigung geht, was auch zynisch der
bayrischer Kandidat E. Stoiber (CSU) vor Vereinen von alten Sudeten ausnützt.
Fazit dieser Dame: „Sie sind alle froh wenn die Liste der Verstorbenen in
unseren patriotischen Zeitungen zunimmt!“ Ohne Kommentar.
c)
Tradition und Musik
In Österreich und in Bayern werden diese auf dem Land besonders gepflegt.
Die Trachtenkleidung in Bayern stellt
die Zugehörigkeit zum Freistaat Bayern dar, das beste Land
Deutschlands...; aber auch einen gewissen Widerstand zur normalisierten
städtischen Kultur.
Die Lebendigkeit der musikalischen Kultur ist beeindruckend. In fast alle
österreichischen und bayerischen Ortschaften gibt es einen Musikverein oder
eine Trachtenkapelle. Hört man näher zu, ist es so „folkloristisch“ oder
ein geschmackloses „Singsang“ wie man
es ab und zu am Fernsehen (ARD oder ZDF) sieht und hört?
Beobachten wir diese Kapellen bevor die
Musiker spielen. Zuerst ist man beeindruckt von der Anzahl : In Ottenschlag im
Waldviertel (A) kann man bis 50 oder 60 Mietglieder zählen und dies für eine
Ortschaft, die mit Mühe und Not zirka 1500 Einwohnern hat! Das selbe in
Donaustauf bei Regensburg (D). Zunächst erstaunlich ist die Jugendlichkeit der Musikvereine
: in Eichstätt ,die spielende “Jura Blaskapelle“ aus dem kleinen Dorf Pollenfeld hat ein Durchschnittsalter von
weniger als 30 Jahre! Im allgemeinen, sind alle Jahresalter vertreten und man hat wenig Sorgen für
den Nachwuchs, obwohl man das Ausscheiden
von Mitgliedern nicht unterschätzen sollte. Das war die Meinung von einem
Musiker der „Trachtenkapelle Ottenschlag“. Wenigstens 1/3 der Plätze sind von
Frauen besetzt. Die Kapellmeister sind auch jung und erfahrene Dirigenten.
Das Repertoire ist abwechslungsreich; es werden Stücke von der lokalen
regionalen Fundgrube sowie auch Extrakten aus dem klassischen Reichtum und,
nicht vergessen, die „Big Band“ Made in USA gespielt. Hauptnenner diesen
Kapellen leihen von tchechischen Komponisten. Es ist der berühmte böhmische
Stil, immer sehr geschätzt und verlangt eine gute Beherrschung des Orchesters.
Nicht erstaunlich, das Ortsmusiker wieder
in weltberühmten symphonischen Orchestern wie die Wiener Philharmoniker
zu finden sind. Nicht überraschend auch, dass Ricardo Mutti diesen Formationen
eine vibrierende Anerkennung macht. Sogar die EU unterstützt finanziell diese
Aktivitäten.
Auf jedem Fall, in Österreich wird keine zu grosse Differenz zwischen
dieser Art Musik und klassischen Musik gemacht. In Hainburg/Donau erfährt der
Wanderer vieles über die Jugend von Joseph Haydn. Der kleine „Sepperl“ schlagt
schon den Takt auf die Pauke in der hiesigen Formation. Hummel in Pressburg,
Mozart, Beethoven und besonders Schubert, Strauss waren feine Kenner dieser
Musik. Auf 60 km Entfernung, von Bratislava bis Wien, was für eine enorme
Konzentration von Erinnerungen an berühmte Komponisten!
René Blind, Metz, den 10 August 2002.